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Article | 30 October 2023 | Deutsch
Niall Sexton,
Investment Manager, Architas
Grundlagen
Lithium hat die Ordnungszahl 3. Es ist das Metall und das feste Element mit der geringsten Dichte. Wie alle Alkalimetalle ist es sehr reaktionsfreudig und muss unter Vakuum oder in inerten Flüssigkeiten wie Mineralöl aufbewahrt werden. Aufgrund seiner geringen Atommasse hat Lithium ein hohes Leistungs-Gewichts-Verhältnis. Einer typischen Lithium-Ionen-Batterie kann man 50 % mehr Strom entnehmen als einer gleichwertigen Bleibatterie.
Lithium wurde in der Vergangenheit zu medizinischen Zwecken als Stimmungsstabilisator eingesetzt und in der frühen Forschung zur Kernreaktion in Versuchen verwendet, bei denen Lithiumatome in Helium umgewandelt wurden. Auch in der Industrie findet es eine breitgefächerte Anwendung; so wird es zum Beispiel bei der Herstellung von hitzebeständigem Glas für Kochfelder verwendet. Aber seit 2007 wird Lithium in erster Linie zur Produktion von Lithium-Ionen-Akkus nachgefragt. 2021 entfielen 74 % des Lithiumverbrauchs auf die Batterieproduktion, zehn Jahre zuvor waren es nur 10 % gewesen. Im gleichen Zeitraum hat sich die Lithiumproduktion vervierfacht.
Wie andere wichtige Batteriemetalle wie Kobalt und Nickel hat auch der Lithiumpreis in den vergangenen Jahren stark geschwankt. Eine prognostizierte Nachfragesteigerung, die auf Engpässe beim Angebot traf, trieb die Preise nach oben. Der Preis für Lithium erreichte Ende 2022 ein Rekordhoch von fast 83.000 USD pro Tonne, fiel jedoch in diesem Jahr wieder auf unter 23.000 USD pro Tonne. Was hat diesen Preissturz ausgelöst? Der Preis für Lithium gab nach, als sich zu Jahresbeginn die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in China abkühlten, während das Angebot anstieg. Angesichts des Umstands, dass die Batterie eines
E-Fahrzeugs etwa ein Drittel des Verkaufspreises ausmacht, könnten niedrigere Beschaffungskosten jetzt helfen, die Nachfrage nach E-Fahrzeugen wieder anzukurbeln.
Prognosen legen nahe, dass die Welt in der Zukunft immer mehr auf Stromspeicherbatterien angewiesen sein wird, nachdem die Infrastrukturen für erneuerbare Energien systematisch ausgebaut wurden. Lithium könnte im Zentrum dieses Wandels stehen. Die derzeitigen Fördertechniken gelten jedoch als umweltschädlich und stellen das Konzept des umweltfreundlichen Autos in Frage. Das Recycling von Batterien ist möglich, und dabei kann nicht nur Lithium, sondern es können auch Kobalt und Nickel gewonnen werden. Das Verfahren dazu ist jedoch kompliziert und wird noch kaum angewandt.
Unser Standpunkt
Bei Architas investieren wir zwar nicht direkt in Rohstoffmärkte, wir sind jedoch in der Lage, über Anlagen in Themenfonds oder Fonds mit Engagement in nachgelagerten Technologien, wie z. B. der Batterieproduktion, ein gewisses Engagement am Lithiummarkt einzugehen. Wie immer würden wir den Ansatz eines diversifizierten Engagements wählen, um die mit einer bestimmten Assetklasse verbundenen Risiken niedrig zu halten.