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Article | 08 November 2023 | Deutsch
DIE
Märkte
Aktien
Die globalen Aktienmärkte gaben nach, und der MSCI World Index verzeichnete einen Rückgang von 3,0 %, da die Stimmung durch den Nahost-Konflikt getrübt wurde.
US-Aktien gaben um 2,2 % nach (S&P 500). Der Index fiel sogar kurzzeitig in den Korrekturbereich, nachdem er seit seinem Höchststand Ende Juli um mindestens 10 % gesunken war. Europäische Aktien (EuroStoxx 50) verloren 2,7 % und japanische Aktien (TOPIX) 3,0 % an Wert. Auch chinesische Aktien gaben nach: Der CSI 300 Index fiel um 3,2 % und damit auf den niedrigsten Stand seit 2019.
Anleihen
Globale Anleihen entwickelten sich unterschiedlich. US-Anleihen gaben nach (zehnjährige US-Treasuries: -2,2 %), nachdem die US-Notenbank weiterhin die Möglichkeit von Zinserhöhungen offen gelassen hatte, wenn die unerwartete Stärke der US-Konjunktur dies erforderlich machen sollte. Im Gegensatz dazu konnten deutsche Anleihen leicht zulegen (zehnjährige Bundesanleihen: +0,6 %). Die Inflation in der Eurozone blieb im Oktober hinter den Prognosen zurück, und die Wirtschaftsaktivität ist schwach. Dies nährte Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze möglicherweise nicht weiter erhöhen muss.
Devisen
US-Dollar und Euro legten gegenüber dem japanischen Yen zu. Die EZB hat im Oktober eine Zinspause eingelegt. Es wird allgemein erwartet, dass die US-Notenbank es ihr auf der Sitzung Anfang November gleichtun wird, obwohl es immer wieder Hinweise darauf gibt, dass die Zinsen im Dezember erneut steigen könnten. Die Bank of Japan kündigte die Änderung ihrer Politik zur Zinskurvensteuerung dahingehend an, künftig einen Anstieg der Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen auf bis zu 1,0 % zuzulassen.
Rohstoffe
Befürchtungen, der Nahost-Konflikt könne zu Lieferengpässen führen, ließen die Ölpreise zunächst steigen. Dieser Anstieg war jedoch nur von kurzer Dauer, und Öl schloss den Monat im Minus. Der Rohölpreis (Brent) fiel um 8,3 % und beendete den Monat bei 87,4 USD pro Barrel. Gold näherte sich der Marke von 2.000 USD je Feinunze und schloss den Monat um 7,3 % höher als Folge der steigenden Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen.
Volatilität des Marktes
Die Marktvolatilität nahm im Oktober um 3,5 % zu, und der Vix-Index schloss mit 18,1. Er blieb damit jedoch unter der 20-Punkte-Marke, die üblicherweise als Indikator für Marktstabilität gilt.
Verantwortliches Investieren
Großbritannien war Gastgeber des weltweit ersten KI-Sicherheitsgipfels in Bletchley Park, wo während des Zweiten Weltkriegs der Geheimcode der Enigma-Maschine entschlüsselt wurde. Auf dem Gipfeltreffen waren 28 Länder vertreten, darunter die USA, Großbritannien und China. Man einigte sich darauf, zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die künstliche Intelligenz auf „menschenzentrierte, vertrauenswürdige und verantwortungsvolle“ Weise eingesetzt wird.
Überblick
Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten schüren die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts. Die Aktienmärkte reagierten nervös, während der Goldpreis deutlich anzog. Die Ölnotierungen sind nach der Rally im September wieder gesunken.
In den USA wurde Anfang Oktober der Sprecher des Repräsentantenhauses abgewählt, nachdem er sich mit den Demokraten auf einen Kompromiss zur Verhinderung einer Haushaltssperre geeinigt hatte. Daraufhin war der US-Kongress wochenlang lahmgelegt, und es konnten keine Gesetze verabschiedet werden, solange kein neuer Sprecher gewählt war. Nach mehreren Abstimmungen setzte sich schließlich ein Hardliner der Republikaner als neuer Sprecher durch.
Die US-Wirtschaft zeigt sich trotz der seit etwa einem Jahr steigenden Zinssätze weiterhin unerwartet robust. Schätzungen zufolge legte das US-Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal annualisiert um 4,9 % zu, was auf die weiterhin hohen Verbraucherausgaben zurückzuführen ist.
Ausblick
Nachdem die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um mehr als die erwarteten 4,9 % gewachsen ist, wartet man jetzt mit Spannung auf weitere Daten aus China, die auf das Erreichen des Konjunkturtiefs hindeuten könnten. Erste Umfragen zur Wirtschaftsaktivität im Oktober brachten allerdings enttäuschende Ergebnisse.
Die politischen Entscheidungsträger in den USA hatten zuletzt angedeutet, dass mit einer weiteren Zinserhöhung vor Jahresende zu rechnen sei. Der jüngste steile Anstieg der langfristigen US-Anleiherenditen könnte jedoch bedeuten, dass dies nicht mehr nötig ist.
Da der US-Kongress die Entscheidung über die Schuldengrenze nur bis Mitte November verschieben konnte, droht jetzt erneut eine Haushaltssperre. Die im Oktober in letzter Minute vereinbarte Übergangslösung, mit der ein Shutdown abgewendet werden konnte, sah keine Hilfen für die Ukraine vor.