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Monatlicher Archinomics-Bericht Januar 2023

one year ago

DIE
Märkte

Aktien

Die weltweiten Aktienkurse legten kräftig zu, beflügelt durch den Optimismus nach der Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft und den weiteren Rückgang der Gesamtinflation. In den USA legte der S&P 500-Index um 6,2% zu, und der technologielastige Nasdaq-Index verzeichnete mit einem Plus von 10,7% den stärksten Monatsanstieg der letzten sechs Monate. Auch an den europäischen Aktienmärkten ging es aufwärts (EuroStoxx 50 +9,7%), ebenso wie an den chinesischen Börsen (MSCI China +12,3%). Japanische und britische Aktien blieben etwas hinter diesen Ergebnissen zurück, stiegen aber dennoch um 4,4% (TOPIX) bzw. 4,3% (FTSE 100). Das starke Engagement des britischen FTSE 100 in Energieunternehmen und defensiven Sektoren wie Basiskonsumgüter und Healthcare stellte in einem Umfeld steigender Risikobereitschaft eine relative Belastung dar. 

Anleihen

Globale Anleihen legten zu, da ein weiterer Rückgang des Inflationsdrucks die Hoffnung auf ein gedrosseltes Tempo der Zinserhöhungen durch die Notenbanken nährte. Die Rendite für zehnjährige US-Schatzanleihen lag bei 3,1% und die der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe bei 2,5%, nachdem an beiden Märkten die Renditen um rund 30 Basispunkte gesunken waren. Unternehmensanleihen schnitten besser ab als Staatsanleihen, da sich die Kreditspreads verengten, was die größere Risikobereitschaft der Anleger widerspiegelt.

Währungen

Der US-Dollar begann zu schwächeln, als sich Spekulationen mehrten, die US-Notenbank (Fed) steuere auf das Ende ihres Zinserhöhungszyklus zu. Am stärksten gegenüber dem Greenback stieg das britische Pfund: Die Inflation im Vereinigten Königreich erweist sich als hartnäckiger als anderswo, was bedeutet, dass die Bank of England die Zinssätze wahrscheinlich weiterhin aggressiv anheben wird. Der Euro legte gegenüber dem japanischen Yen zu, was die unterschiedliche geldpolitische Haltung der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan widerspiegelt.

Rohstoffe

Die Ölpreise gaben leicht nach, der Rohölpreis (Brent) sank um 1,7% auf 84,5 US-Doller pro Barrel. Die Erdgaspreise fielen drastisch auf ein Niveau, das man zuletzt vor der Invasion Russlands in der Ukraine gesehen hatte. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das relativ milde Winterwetter in Europa und die Nachrichten, dass die europäischen Gasspeicher weiterhin weit über dem Durchschnitt für diese Jahreszeit gefüllt sind. Im Gegensatz dazu zogen die Preise für Industriemetalle wie Kupfer und Eisenerz an, da Händler für 2023 mit einer Beschleunigung des chinesischen Wachstums rechnen.

Market Volatility

Volatilität des Marktes

Die Volatilität ging zurück: der VIX-Index sank um 10,5% und beendete den Januar mit 19,4. Ein Wert unter 20 wird allgemein als Indikator für Marktstabilität angesehen. 

Verantwortliches Investieren

Die EU versucht, der Bedrohung für europäische Unternehmen durch das im Inflation Reduction Act von US-Präsident Joe Biden vorgesehene Investitionspaket für grüne Technologien gegenzusteuern. Die EU-Vorschläge sehen eine Lockerung der Regeln für Subventionen vor, um Investitionen in grüne Sektoren durch Steuervergünstigungen und andere Maßnahmen zu fördern.


Überblick

Die Gesamtinflation ist in den meisten Ländern weiter zurückgegangen. In den USA stiegen die Verbraucherpreise im Dezember annualisiert um 6,5%; dies war die niedrigste Zunahme seit Oktober 2021. In der Eurozone ging die Gesamtinflation auf 9,2% zurück, nachdem sie noch im Oktober 2022 einen Höchststand von 10,6% erreicht hatte. Die Notenbanken bleiben jedoch bei ihrer restriktiven Politik und warnen, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei ist.


China hat sein Wachstumsziel von 5,5% für 2022 deutlich verfehlt: Die Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr lediglich um 2,9%. Die Konjunktur hat sich jedoch im Januar deutlich belebt, und der vom Nationalen Statistikamt veröffentlichte zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex erreichte ein Siebenmonatshoch, trotz einer weiterhin hohen Infektionsrate nach Aufhebung aller Corona-Beschränkungen.


Die Rezessionsängste lassen nach, insbesondere in Europa, das von einem weiteren Rückgang der Erdgaspreise profitieren dürfte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hob seine Wachstumsprognose für 2023 und die Jahre danach an und begründete dies mit Chinas Abkehr von seiner Null-Covid-Politik, der Investition in grüne Technologie in den USA und dem gesunkenen Rezessionsrisiko in Europa.


What?

Ausblick

Es wird davon ausgegangen, dass die US-Notenbank (Fed) das langsame Tempo der Zinserhöhungen beibehält, und für die nächste Sitzung wird eine weitere Erhöhung um 25 Basispunkte prognostiziert. Für Europa wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) weiterhin Zinserhöhungen in Schritten von 50 Basispunkten vornehmen werden.


Die Gesamtinflation ist in der Eurozone in den letzten Monaten zwar gesunken, die Kerninflation liegt jedoch weiterhin bei 5,2% und damit deutlich über dem von der EZB angestrebtem Zielwert von 2%. Im Vereinigten Königreich, wo die Beschäftigten des öffentlichen Sektors deutliche Gehaltserhöhungen fordern, dürfte die Inflation dagegen nicht wesentlich zurückgehen, was eine aggressivere Haltung der BoE bei Zinserhöhungen wahrscheinlich macht.

Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs liegt nun fast ein Jahr zurück, und es gibt kaum Anzeichen für eine Deeskalation. Die Zusage weiterer Unterstützung, einschließlich Panzerlieferungen, durch Europa und die USA hat Moskaus Entschlossenheit verstärkt, und in den kommenden Wochen ist mit einer starken russischen Offensive zu rechnen.

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