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Monatlicher Archinomics-Bericht April 2023

one year ago

DIE
Märkte

Aktien

Nach anfänglicher Enttäuschung über die anhaltend restriktive Haltung der Zentralbanken erholten sich die Aktienmärkte gegen Ende des Monats, gestützt durch einen unerwartet guten Start in die Berichtssaison des ersten Quartals. Die europäischen Aktien gehörten zu den stärksten Performern. Britische Aktien legten 3,1 % zu (FTSE 100 Index) und französische Aktien 2,3 % (CAC 40 Index). Auch japanische Aktien verzeichneten solide Erträge (TOPIX Index +2,7 %), und der Nikkei 225 Index erreichte ein Achtmonatshoch. Die US-Aktien konnten zum Monatsende positive Renditen vorweisen (S&P 500 Index +1,5 %), während die Aktien der Schwellenländer fielen (MSCI EM Index -1,3 %), belastet durch schwache Renditen aus China (MSCI China Index -5,2 %).

Anleihen

Die Rentenmärkte verbuchten leichte Gewinne, wobei Unternehmensanleihen besser abschnitten als Staatsanleihen. Die Anleihen stiegen zunächst in der Hoffnung, dass die Zentralbanken zu einer weniger restriktiven Haltung übergehen würden, büßten aber später einen Teil ihrer Gewinne wieder ein, da sich die Hoffnungen als verfrüht erwiesen. In den USA lag die Rendite 10-jähriger Staatsanleihe im Betrachtungsmonat bei 0,7 %, weil die Renditen leicht zurückgingen. In Europa waren die Erträge von Staatsanleihen aufgrund steigender Renditen überwiegend negativ. Deutsche Bundesanleihen hielten sich am besten: Die 10-jährige Benchmark-Anleihe brachte im Monatsverlauf eine Rendite von 0,1 %.

Währungen

Der Euro legte im April gegenüber dem US-Dollar zu, da man davon ausgeht, dass das Ende des Zinserhöhungszyklus bei der US-Notenbank (Fed) näher liegt als bei der Europäischen Zentralbank. Auch das britische Pfund erholte sich, nachdem die britische Inflation höher ausfiel als erwartet und so die Erwartung weiterer Zinserhöhungen in Großbritannien schürte. Der japanische Yen wurde noch schwächer, nachdem der neue Gouverneur der Bank of Japan eine Änderung der ultra-akkommodierenden Geldpolitik des Landes ausgeschlossen hatte.

Rohstoffe

Die Ölpreise stiegen Anfang April sprunghaft an, nachdem die OPEC und andere ölproduzierende Länder sich auf eine Produktionskürzung geeinigt hatten, gingen jedoch später zurück, da man eine schwächere weltweite Nachfrage befürchtete. Rohöl der Sorte Brent sank im Laufe des Monats um 0,3 % und schloss bei 79,50 USD pro Barrel. Der Goldpreis stieg leicht um 1,1 % auf 1.990,00 USD je Feinunze.

Market Volatility

Volatilität des Marktes

Die Volatilität ging zurück, da die Befürchtungen einer weltweiten Bankenkrise nachließen. Der Vix-Index gab im Monatsverlauf insgesamt 15,6 % ab und schloss bei 15,8. Ein Wert unter 20 gilt allgemein als Indikator für Marktstabilität. 

Verantwortliches Investieren

Die Ölkonzerne verzeichnen weiterhin Rekordgewinne, was zu Forderungen nach höheren Steuern führt, um zur Finanzierung des Übergangs zu erneuerbaren Energien beizutragen. Viele US-amerikanische Unternehmen haben jedoch angekündigt, ihre Investitionen in die Öl- und Gasproduktion zu erhöhen, während der britische Ölgigant BP für seine Entscheidung kritisiert wurde, die geplanten Kürzungen der Produktion fossiler Brennstoffe und der Kohlenstoffemissionen zu verlangsamen. 


Überblick

Die Befürchtungen einer Bankenkrise schwanden, da große US-amerikanische und europäische Banken für das erste Quartal beträchtliche Gewinne meldeten. Die US-Investmentbank JPMorgan Chase sah sich jedoch gezwungen, die in Kalifornien ansässige First Republic Bank zu retten, als deren Aktien nach Bekanntwerden des Ausmaßes der Einlagenabzüge im März in den Keller gerauscht waren.  


Die Unternehmensgewinne in den USA übertrafen die Schätzungen, und FactSet meldete, dass 80 % der S&P-500-Unternehmen, die bisher berichtet haben, die Prognosen übertreffen. Dennoch wird erwartet, dass die Unternehmensgewinne in den USA insgesamt zwischen Januar und März zum zweiten Mal in Folge sinken dürften. 


Während die Gesamtinflationsraten weiter zurückgingen, blieben die westlichen Zentralbanken restriktiv, da sich die Kerninflation als hartnäckig erwies. Sie enttäuschten damit die Hoffnung, dass die Bankenkrise sie zu einer expansiveren Haltung veranlassen würde. Unterdessen bestätigte der neue Gouverneur der Bank of Japan, dass die ultralockere Geldpolitik beibehalten werden soll.


What?

Ausblick

Die Wirtschaftstätigkeit in Europa scheint sich zu beleben, angetrieben durch ein starkes Wachstum im Dienstleistungssektor, während das verarbeitende Gewerbe weiterhin schwach ist. Es wird jedoch damit gerechnet, dass sich die Anzeichen für eine Verlangsamung der US-Wirtschaft mehren, da die starken Zinserhöhungen der letzten 12 Monate Wirkung zeigen.


Chinas Wirtschaft ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 % gewachsen. Während sich die Aktivität im Dienstleistungssektor nach dem Ende der Covid-19-Beschränkungen deutlich belebt hat, ist das verarbeitende Gewerbe im April wieder in den Bereich der Schrumpfung gerutscht, was Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des chinesischen Wachstumskurses aufkommen lässt.

Die Zentralbanken stehen vor einem Dilemma: Sie müssen die Zinsen anheben, um die immer noch hohe Inflation zu bekämpfen, und gleichzeitig versuchen, weitere Probleme im Bankensektor zu vermeiden. Nach der Zinserhöhung von Anfang Mai erwarten die Märkte in diesem Zyklus keine weiteren Zinserhöhungen der Fed mehr, während man in Europa mit weiteren rechnet.

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